So könnte es geschehen sein:
An einem sonnigen Herbsttag saß die Großmutter mit ihrem Mann, Großvater Jakob, auf der Veranda ihres Bauernhauses. Sie waren seit Jahrzehnten auf diesem Hof in den sanften Hügeln des Zangtales zu Hause. Um sie herum lag der Duft von Holzrauch und frisch gemähtem Gras in der Luft. Es war Jausenzeit, und sie hatten sich gerade an einem rustikalen Tisch niedergelassen.
„Schau, Jakob, das ist noch wie früher,“ sagte sie und legte ein paar Scheiben vom selbstgeräucherten Würstl auf ein Stück Brot. „Der Geschmack erinnert mich an die alten Zeiten, als wir noch jung waren und den Hof zusammen aufgebaut haben.“
Jakob nickte zustimmend, während er genüsslich in sein Brot biss. „Ja, Hermi, das waren harte, aber gute Zeiten. Alles, was wir gegessen haben, haben wir selbst gemacht oder angebaut. Die Jause schmeckte immer nach harter Arbeit und Erfüllung.“
Die Erinnerungen umwoben sie wie der Rauch der Selch. Die beiden hatten viele Jahre lang Tag für Tag gearbeitet, um ihren Hof zu einem blühenden Zuhause zu machen. Der Geschmack ihrer hausgemachten Speisen war unvergleichlich – eine Verbindung zur Vergangenheit und zu den Wurzeln, die sie tief in diesem Land geschlagen hatten.
Jahre vergingen, die Großmutter und der Großvater leben schon lange nicht mehr und er selbst ist mittlerweile auch schon Opa. Er erinnert sich an die Kunst des Selchens und der Zubereitung von Fleisch, die er am Hof seiner Großeltern oft gesehen hatte. Der Geruch von geräuchertem Fleisch weckt Erinnerungen an glückliche Tage seiner Kindheit.
Und so beginnt er: Er kauft frisches Fleisch vom örtlichen Bauernmarkt, mahlt es und würzt es nach alten Familienrezepten. Und eine Selch ist rasch selbst besorgt.
„Es ist wie damals, meine Liebe,“ sagte er zu seiner Frau, als er sich genüsslich ein Stück Lendbratl in den Mund schiebt. „Der Geschmack der Vergangenheit, aber auch der Hoffnung auf die Zukunft.“
Seine Frau nickt zustimmend und lächelt. „Ja, die Erinnerungen holen einen ein, aber es liegt an uns, sie am Leben zu erhalten und weiterzugeben.“


